Illusion & Traum

„Evas“ Frucht  (oben)

&

ihre Tränen  (unten)

 

 

 

 Geduld ist die Zeit,

die Freunde schenkt

Warum?

Warum was?

Warum ich ein Dichter bin?

Weil …

… auch ich dazu geboren wurde,

die Form der Selbstentdeckung dahingehend zu wahren,

das vermeintlich Poetische nüchtern als gegenständlich zu betrachten und

– des Unsichtbaren stets gegenwärtig –

dem zwischen allen Zeilen Stehenden gedanklich
eine alphabetische Anordnung entsprechend jeweiliger
Sprachzugehörigkeit mitzugeben, so dass
die sich vor den Lippen und der Welt
versteckenden Worte und Sätze
nicht mehr zwingend aus-
buchstabiert, auf- oder
gar niedergeschrieben
sein müssen.

Gewiss,
ein dergestalt lautmalerisches Verstummen kann, sozialschichtig übergreifend, als Luxus verstanden werden,
da auch dies – wie so vieles –
zwar irrational erscheint und dennoch
zu immensem Reichtum führt,
zu dichterischer Freiheit!

In Wirklichkeit
ist die Wirklichkeit
nicht wirklich wirklich,
aber bunt …

 

 

 

 

… und sichtlich fühlbar!
(Foto: Filmszene Blaue Wüste,  Ténéré 1992)

Wenn du in der Wüste die Stille hörst,
dann hörst du den Wind;
er flüstert nicht, er klingt von weit her.

(Foto: Namib Gras, Wolwedans)

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Der Wind bläst ein Konzert,
und die Sandkörner fliegen nach eigenen Rhythmen.

(Foto: Gassi Taouil, Sahara, Musikvideo „Ich warte hier“
Song: Lydia Daher, Musik: Tatafull)

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Warum aber Sizilien?

Kaum ein Land vereint mehr Gegensätze als eben dieses, ach so großartige. Traum & Illusion bilden eine Einheit, sobald man seine Gegensätze erkennt.

 

Ebenso verhielt es sich mit dem nächsten Motiv,

einem Bild, einem Augenblick,
den ich im April 2016 im Valle del Belice festhielt.

Blitz & Donner wie Große Oper.

 

Ein halbes Jahrhundert zuvor bebte hier
die Erde verheerend und löschte ganze Dörfer und Familien aus. Die Spuren der Vernichtung stecken heute in einer Kunstform. 

Vor einbetoniertem Kunstwerk steht blühendes Leben.

Zwischen tausend Blitzen strahlte die Sonne nur sekundenlang;

der unmittelbare Gewittersturm zerriss den Bühnenvorhang,

wie hauchdünnes Glas, die Blüten berstend. 

 

So hielt ich sie fest, diese typisch grelle,

augenblicklich das Leben

ausschreiende Sicilianità

Minuten später stand keine Blume mehr, 
aber ein Foto bezeugte, das Göttliche war furios!

Der Traum verging …

… die Illusion
klebte an seidenen Fäden,
wie zuvor der Blütenstaub.